Am Strand #1
Ein Buch ist ein Vorschlag für die Darstellung von Welt und ihrer Komplexität. Ein Ort der Möglichkeiten und der geebneten Horizonte. Dieses Buch ist ein Strand. Es ist eine Sequenz von Ereignissen, von Momentaufnahmen, die als Passagen auftauchen und miteinander in Dialog treten. Am Strand vermischt sich das Erlebte mit dem Gedachten und bildet eine neue eigenständige Welt ab – eine von vielen Versionen des Möglichen.
Die Beiträge eröffnen thematisch, analytisch und stilistisch ein weites Feld. Sie handeln bei Johannes Warda von architektonischen Anfragen und Vorschlägen an den Umgang mit Bestand, bei Richard Groß von der Verfasstheit unserer Lebensstile und bei Jonas Hermanns von lebendigem Licht. Am Strand hat keine übergreifende Erzählung. Wer genau liest, kann Gemeinsamkeiten erkennen, doch dies ist nicht das Ziel. Für uns gelten die Einheit in den Differenzen und die Auseinandersetzung als Motive unserer Arbeit. Carolin Krahls Beitrag zu Beuys‘ Sozialer Plastik in der Praxis steht neben einer Bedeutungsanalyse urbaner Ruinenfotografie von Paula Jurack und einem architektonischen Entwurf für eine multilokale Wohnform in Leipzig von Ludwig Geßner.
Leipzig, 2015.